Gerhard – 68 Jahre

1. Wie geht es dir mit dem älter werden?

Ich habe jetzt mehr Zeit für Dinge, die mich interessieren. Das Alter zeigt mir aber auch die Endlichkeit des Lebens. Ich muss mich mehr auf meinen Körper einstellen, was noch möglich ist.

2. Wie würdest du dir wünschen alt zu werden?

Gesundheit ist die Basis; So wünsche ich mir, dass der Körper noch lange gesund bleibt, um künstlerisch, gestalterisch tätig zu sein. Sodass ich viel in der Natur, mit Freunden in den Bergen sein kann und die Wunderwelt der Insekten entdecken. Gemeinsam mit Anderen etwas freudvolles zu machen.

3. Gibt es dazu Vorbilder?

Konstantin Wecker, der sinngemäß sagt: lebe und brenne, bis Du verrauchst (oder so). Alte Menschen, die ihr Leben noch aktiv genießen und Freude bei ihrem Tun haben.

4. Was ist dir gelungen, worauf bist du stolz?

Ich habe immer das gemacht, was ich gerne machen wollte und meine Zeit selber gestaltet, eingeteilt um handwerklich kreativ zu sein. Außerdem habe ich wirklich große Abenteuer-Reisen gemacht.

5. Was bedauerst du?

Ich bedauere, dass mein Vater so früh gestorben ist und meine Frau verunglückt ist.

6. Wenn du aktuell auf dein bisheriges Leben zurück blickst – was war tatsächlich wesentlich?

Sich freuen zu können, Veränderungen anzunehmen und wenn es nicht mehr passt, es zu verändern. Humor ist mir sehr wichtig und auch noch im Alter gebraucht zu werden.

7. Dein Ikigai (der Sinn, die Aufgabe, die dich jeden morgen aufstehen lässt)?

Alles was ich tue, das mit Freude und Neugier verbunden ist.

8. Gibt es Wünsche für die Zukunft?

Ich würde gerne über die Pyrenäen wandern und die Grande Tour des Alpes gehen. Und dass die Beziehung immer harmonischer wird.

9. Wie gelingt deiner Meinung nach ein gutes Leben?

Kleine Ziele verwirklichen, offen sein, neugierig auf andere Menschen und in mich hinein horchen um zu überprüfen, ob der Lebensweg so noch passt.

10. Wenn älter werden als „freier werden“ verstanden werden kann, dann: freier werden wovon?

Von der Erwerbsarbeit . Ich muss nur den Pflichten nachkommen, die mir wichtig sind und kann meine Zeit dabei frei einteilen.

11. Wenn du nicht mehr allzu lange leben würdest – mit was oder wem solltest du noch Frieden schließen?

Mit nichts und niemanden (da es mit meiner Nachbarin hoffnungslos ist).

12. Wovor fürchtest du dich?

Siechtum, Krankheit und die Angst vor dem unbekannten Tod.

13. Was machst du, wenn es dir nicht so gut geht, du Schmerzen, Irritations-, Verlorenheitsgefühle, … hast?

In die Natur raus gehen hilft mir bei allem Seelischen, oder Freunde besuchen, bevor mir die Decke auf den Kopf fällt. Rotwein dämpft das grelle Licht.

14. Eine Wunschfee würde dir eine Fähigkeit oder Eigenschaft gewähren, die du fortan könntest. Welche würdest du dir aussuchen?

Die Fähigkeit, bewahrende Gedanken in alle Köpfe der Menschen einzupflanzen, bezüglich der Achtung der Umwelt und dieser einzigen Erde mit allen Geschöpfen um auch danach zu handeln.