Luzifer – 72 Jahre

1. Wie geht es dir mit dem älter werden?

Wenn ich körperlich und geistig weiterhin so fit bin, wie ich bin, dann spielt das Alter für mich keine Rolle. Ich sage: lieber 70 Jahre jung, als 30 Jahre alt. Wenn Körper und Geist marode sind, möchte ich gerne einen Sammelbus in die Schweiz buchen, weil es glaube ich schöner ist, zusammen zu sterben als allein.

2. Wie würdest du dir wünschen alt zu werden?

Ich lebe gerne allein, wichtig ist mir aber intensiver und guter Kontakt. Wichtig ist mir auch zu den Generationen unter mir im guten Kontakt zu bleiben. Neben dem, dass ich gerne zu Hause bin, möchte ich auf das Reisen nicht gerne verzichten.

3. Gibt es dazu Vorbilder?

Nietzsche zum Beispiel

4. Was ist dir gelungen, worauf bist du stolz?

Bis auf einige fehlgeschlagenen Projekte, habe ich das Gefühl, dass mir viele Dinge in meinem Leben gelungen sind, die ich angegangen bin und angefasst habe. Zentral ist für mich: alles kann auch anders sein. Das trägt glaube ich, auch heute noch zu meiner geistigen Beweglichkeit bei.

5. Was bedauerst du?

Ich bedaure, dass ich kein 2. Kind in die Welt gesetzt habe, so dass meine Tochter – wenn ich und ihre Mutter mal nicht mehr sind – sie im Großen und Ganzen auf Wahlverwandtschaft angewiesen sein wird. Denn ich bin dankbar, einen Bruder in gutem Kontakt zu haben.

6. Wenn du aktuell auf dein bisheriges Leben zurückblickst – was war tatsächlich wesentlich?

Die Liebe, einen Beruf gefunden zu haben, den ich auch liebe. Vater geworden zu sein. Die Vielfalt und meine Genussfähigkeit, vieles zu genießen. Aber auch die Träume möchte ich nicht missen.

7. Dein Ikigai (der Sinn, die Aufgabe, die dich jeden Morgen aufstehen lässt)?

Heute ist ein guter Tag, mit einem leichten Lächeln auf den Lippen.

8. Gibt es Wünsche für die Zukunft?

Dass mir die 7. Antwort lange erhalten bleibe und ich bald auf den Merkel-Lappen (Corona-Maske) verzichten kann und zu meiner Freiheit, Autonomie und Selbstbestimmung zurück komme und dies auch gesellschaftlich und politisch möglich wird.

9. Wie gelingt deiner Meinung nach ein gutes Leben?

Gelassen genieße ich die Gegenwart mit all meinen Sinnen

10. Wenn älter werden als „freier werden“ verstanden werden kann, dann: freier werden wovon?

Dass es immer deutlicher wird, dass Normen Menschen gemacht sind und der Veränderung unterliegen und eigentlich die Erkenntnis im Alter vielleicht reift, dass die Freiheit absolut ist und ich meine eigene Autorität bin, meine Grenzen selbst zu bestimmen.

11. Wenn du nicht mehr allzu lange leben würdest – mit was oder wem solltest du noch Frieden schließen?

Mit mir selbst.

12. Wovor fürchtest du dich?

Vor einer kalten Dusche. Ich möchte dass mir „großes Leid“ erspart bleibt wie z.B.: meine Tochter stirbt vor mir. Ich würde es bedauern, wenn die Menschheit nicht zu ihren Wurzeln zurückfindet.

13. Was machst du, wenn es dir nicht so gut geht, du Schmerzen, Irritations-, Verlorenheitsgefühle, … hast?

Ich belästige damit nicht andere Menschen. Wenn nötig spreche ich mit einer Person meines Vertrauens, es gibt auch Situationen in denen ich jemand brauche.

14. Eine Wunschfee würde dir eine Fähigkeit oder Eigenschaft gewähren, die du fortan könntest. Welche würdest du dir aussuchen?

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