Robert – 58 Jahre

1. Wie geht es dir mit dem älter werden?

Bezogen auf das Körperliche spüre ich es manchmal und bezogen auf das restliche Leben mit Frohsinn über die Lebenserfahrung. Ich bin sehr zufrieden in der Lebenssituation zu sein, in der ich mich gerade befinde und wie sich die Zukunft derzeit darstellt.

2. Wie würdest du dir wünschen alt zu werden?

Gesund, im Umfeld von Zweisamkeit und mit guten Freunden.

3. Gibt es dazu Vorbilder?

Meine Oma die über 90 Jahre alt wurde und bis zum Lebensende große Lebensfreude ausgestrahlt hat.

4. Was ist dir gelungen, worauf bist du stolz?

Durch die Krisen, die das Leben mit sich brachte, nicht unter zu gehen, sondern zu wachsen und sich immer weiter zu entwickeln. Und dass ich es geschafft habe, dem Gelderwerb (vorübergehend) den Rücken zu kehren um das freie Leben Jetzt zu genießen.

5. Was bedauerst du?

Es nie geschafft zu haben, eine richtige Familie um mich herum aufzubauen. Trotzdem bin ich zufrieden mit dem jetzigen Zustand von Partnerschaft und Vatersein.

6. Wenn du aktuell auf dein bisheriges Leben zurückblickst – was war tatsächlich wesentlich?

Die Zufriedenheit im Beruf, es hat immer Freude bereitet. Die Erfahrung das eigene Kind zu verlieren und die Bedeutung von tiefer Freundschaft.

7. Dein Ikigai (der Sinn, die Aufgabe, die dich jeden Morgen aufstehen lässt)?

Etwas Positives in die Welt zu setzten, mit offenen Armen den Menschen zu begegnen. Nicht mit Misstrauen und Zweifel.

8. Gibt es Wünsche für die Zukunft?

Eine fortwährend liebevolle Beziehung und sich zu bewahren positiv durch das Leben zu gehen.

9. Wie gelingt deiner Meinung nach ein gutes Leben?

Sich den Problemen stellen und nicht davon zu laufen im Bezug auf Alkohol, Drogen, Suizid oder sonstiger Flucht. Wertschätzung dessen, was mir alles entgegen gebracht wird und was die Welt einem alles zu bieten hat.

10. Wenn älter werden als „freier werden“ verstanden werden kann, dann: freier werden wovon?

Freier werden von gesellschaftlichen Zwängen und freier werden von etwas erreichen zu müssen.

11. Wenn du nicht mehr allzu lange leben würdest – mit was oder wem solltest du noch Frieden schließen?

Es existiert nichts im Unfrieden und ich habe das Gefühl mit Allem im Reinen zu sein.

12. Wovor fürchtest du dich?

Vor Krieg, Vernichtung und Leid.

13. Was machst du, wenn es dir nicht so gut geht, du Schmerzen, Irritations-, Verlorenheitsgefühle, … hast?

Ich nehme mir Zeit, wähle mir eine Vertrauensperson aus und öffne mich dieser Person gegenüber.

14. Eine Wunschfee würde dir eine Fähigkeit oder Eigenschaft gewähren, die du fortan könntest. Welche würdest du dir aussuchen?

Schwierige Themen so anzusprechen, dass daraus mit dem Betroffenen etwas Positives, nicht verletzendes entstehen kann.