1. Wie geht es dir mit dem älter werden?
Eigentlich ganz gut, aber so einfach wie ich es mir früher vorgestellt habe, ist es doch nicht. Vergänglichkeit an sich und insbesondere meine eigene beschäftigt mich zunehmend.
2. Wie würdest du dir wünschen alt zu werden?
Wünsche mir möglichst lange körperlich und geistig-seelisch mobil zu bleiben, um möglichst lange in unserem Ferienhaus am Meer sein zu können.
3. Gibt es dazu Vorbilder?
Hat sich total verändert, bin auf der Suche.
4. Was ist dir gelungen, worauf bist du stolz?
Auf den mehr oder weniger geglückten Versuch, ein selbstbestimmtes Leben zu leben. Meine Töchter, mein Buch und auf meinen Mann, dann auf unsere Wohnung und das Ferienhaus (ein Kindheitstraum, der sich erfüllt hat). Auf meine beste Freundin.
5. Was bedauerst du?
Ich bedauere, zu wenig Qualitytime überhaupt, aber vor allem mit meinen Kindern verbracht zu haben.
6. Wenn du aktuell auf dein bisheriges Leben zurück blickst – was war tatsächlich wesentlich?
Die Jahre der Selbsterfahrung, die Geburt meiner Töchter und die tiefe Verbindung zu meinem Mann.
7. Dein Ikigai (der Sinn, die Aufgabe, die dich jeden morgen aufstehen lässt)?
„Einswerden“ mit dem Körper. Durch Schönheit (das Zusammenspiel von Farben, Formen und Proportionen) und das Zusammenspiel in ein sinnliches Erleben zu kommen. Und dadurch den göttlichen Aspekt in uns zu ehren und zu stärken.
8. Gibt es Wünsche für die Zukunft?
Mehr Zeit und Raum für´s Wesentliche.
9. Wie gelingt deiner Meinung nach ein gutes Leben?
Mit sich selber Frieden schließen. Immer wieder prüfen, ob der jetzige Lebensentwurf noch stimmig ist. Mit guten Freunden bei gutem Wein gute Gespräche und mit dem stand up paddel board im Morgenlicht die wilde Küste entlang zu gleiten und dabei die Zeit zu vergessen. Soviel Sonnenschein wie möglich.
10. Wenn älter werden als „freier werden“ verstanden werden kann, dann: freier werden wovon?
Vom Schweinsgalopp. Der Anspruch an mich selber wird viel schlichter, ist runtergefahren auf eine ganz andere Ebene, wo das Leben viel elementarer wird.
11. Wenn du nicht mehr allzu lange leben würdest – mit was oder wem solltest du noch Frieden schließen?
Mit einer meiner Töchter, meinem Vater, vielleicht vom früheren Geschäft noch was.
12. Wovor fürchtest du dich?
Dass ich nicht mehr so frei und selbstbestimmt leben kann.
13. Was machst du, wenn es dir nicht so gut geht, du Schmerzen, Irritations-, Verlorenheitsgefühle, … hast?
Wenn ich mir klar mache, dass solche Gefühle auch zum Leben gehören, hilft mir das.
14. Eine Wunschfee würde dir eine Fähigkeit oder Eigenschaft gewähren, die du fortan könntest. Welche würdest du dir aussuchen?
In jeder Situation weich und tief zu atmen, das würde ich mir wünschen.